Die vier Jahreszeiten im Somogyfajszer Hirtenpark
Der von Auenwäldern bunt gefärbte, kalkscheue Grasbestand zählt zu den letzten Somogyer Waldpuszten. Nahtlos angrenzend an diese Puszten bildeten sich in den Mulden der Sandhügellandschaft kleinere und grössere Sumpfgebiete und der Sandtrockenrasen entwickelte eine einzigartige Vielfalt der Flora und Fauna.

Als erster Höhepunkt begegnet der Besucher einer typischen Hirtenhüte, aus der das rege Treiben der bunten Bienenfresser beobachtet werden kann, die in unmittelbarer Nähe ihre Brutkolonie bezogen haben. Hier können auch diverese Würgerarten, Schwarzkehlchen und der Wiedehopf auf der Nahrungssuche gut beobachtet werden.
Auf der Wiese fühlen sich die Pferde wohl, und auch weidende Zackelschaft sind hier zu sehen. Die wohlklingenden Töne der Herdenglocke der Graurinder sind von den alten Eichbäumen des „Götterhains” her gut zu hören.
Das ehemalige Überschwemmungsgebiet des Korokna-Baches wurde beflutet und die selten gewordene Moorente kehrte als Brutvogel zurück in diesen Biotop. Das 15 Hektar grosse, neu angelegte Feuchtgebiet sowie der Bruchwald und die vielen Tümpel bieten zahlreichen Wat- und Schreitvögeln, darunter dem Schwarz- und Weissstorch, ausgezeichnete Brut- und Nahrungsangebote.

Leider sind die weidenden Viehe aus den Somogyer Dorffluren in den vergangenen Jahrzehnten verschwunden. Durch das Fehlen der Viehherden und der ausbleibenden Beweidung ist die einst intakte Flora mehrheitlich verschwunden und gleichzeitg konnten sich die agressiven Unkrautpflanzen rasch vermehren und so die traditionelle Flora massiv verdrängen. Die Beweidung unseres Hirtenparks durch die Graurinder und Zackelschafe führte zu höchst erfreulichen Resultaten. Auf der Wiese gedeihen wiederum mehrere Orchideen-Arten und auch die Prachtnelke blüht in ihrer einzigartigen Farbenpracht.

Natur und Kultur – Eine Filmreise in das Landschaftsschutzgebiet Somogyfajsz von Bernd Stocker