Um Ufer des Baches Boronka, dort wo die drei Gemeinden Nagybajom, Böhönye und Mesztegyö zusammentreffen, stand einst eine Mühle – die Ciframalom. Der dazugehörige Mühlteich, und die sich wie eine Perlenkette aufreihenden weiteren Teiche Dávod, Soponya, Búsvári und Hajmáslapi, liegen in einem grossen Waldgebiet und erstrecken sich in Richtung Plattensee (Balaton).
In diesem Gebiet fanden wir 1979 den ersten besetzten Seeadlerhorst. Wir dachten sofort daran, dass dieses Gebiet gekauft werden müsste um es zu schützen. Allerdings mussten wir 10 weiter Jahre warten bis wir 1998 den Kaufvertrag mit Vilmos Pongracz, Direktor der Anbaugenossenschaft „János Ladi“, unterzeichnen konnten.
Zu dieser Zeit besassen wir gerade mal 100 HUF (1.50 Euro). Um den Kaufpreis von ca. 7.5 Mio. HUF aufzubringen, waren wir auf Partnerorganisationen angewiesen, die uns tatkräftig mit Geld unterstützen. Vom WWF Österreich unter Kurt Kirchberger, langjähriger Nationalparkdirektor Neusiedlersee-Seewinkel, erhielten wir die erste Mio. Forint für das Projekt. Durch weitere Partnerorganisationen kamen dann auch noch die anderen 6.5 Mio. HUF zusammen. So wurde unsere Organisation zum Besitzer eines 180 Ha grossen Feuchtgebietes. Es ist für uns eine grosse Ehre und auch eine grosse Verantwortung, aber auch eine grosse Change.
Ab dieser Zeit konnten wir somit an den ehemaligen Teichen der Familien Festecsics und Hunyady extensive Fischwirtschaft betreiben und so den Schutz der Seeadler, Fischotter und Schwarzstörche fördern.
Das Projekt„Boronka“ wurde immer bekannter und so organisierten wir internationale Naturschutz-Konferenzen, über die auch die internationale Presse mehrfach berichtete. Unsere Bemühungen, um das Feuchtgebiet „Boronka“, wurden mit dem HenryFord Preis für Umweltschutz (Henry Ford European Conservation Award) und Ehrenauszeichnung des Komitates Somogy (Ehrenauszeichnung für die Bürger in Somogy) ausgezeichnet.
Mehr als zwei Jahrzehnte arbeiteten wir mit der deutschen Schule „Schloss Salem“ zusammen. Bei dieser Kooperation haben uns die Schüler des Salemer Gymnasiums,im Rahmen ihres Praktikums für Naturschutz, bei den Pflegearbeiten im Schutzgebiet geholfen. Wir danken der Schule „Schloss Salem“ für diese Unterstützung.
Mit unserer Arbeit wollen wir eine möglichst grosse biologische Vielfalt im Naturschutzgebiet „Boronka“ erhalten.
Wolfgang Sebon : Landschaftsschutzgebiet Boronka-Gegend