„Zum Mittag ruft der Glocke
im Turm der alten Kirche in Táska,
Im Pferch ruft die Herdenglocke
am Nacken des alten Stieres…”
„…der Wanderer summt vor sich hin, als er vom Weg in Richtung Norden auf den Damm des Koroknaer Baches ausweicht. Und tatsächlich! Wie von Feen reich verstreute Taler liegen Graurinder gesättigt am Fehérvíz. Ueberall schreiten Störche einher und ernähren sich von den hier noch reichlich vorhandenen Nahrungsgründen. Wie weisse Kerzen stehen die schmucken Selberreiher auf den Büschen des Weidenfenns (Ausdruck mir nicht bekannt) und halten Ausschau auf mögliche Eindringlinge.
Junge Kormorane sitzen hungrig bettelnd in ihren Nestern, welche in recht lockerem Verband gebaut sind und warten auf die Nahrungsübergabe der Eltern. Am Boden schnappt eine Schafstelze herumlaufend nach Fliegen und anderen Insekten, ihrer bevorzuzgten Nahrung. Am Rande des nahen Schilfgürtels erweckt das weisssternige Blaukehlchen grösste Aufmerksamkeit. Sein türkisfarbiges Kinn und die Kehle leuchten in der Sonne wie funkelnde Lichter.
Das im Bild ersichtliche Knabenkraut durfte der Wanderer in Nagyberek am Anfang des letzten Jahrhunderts noch vielerorts bewundern. Mit der einhergehenden Bodenentwässerung wurde dieser beeindruckenden Pflanze der Nährboden weggenommen. In den 80-er Jahren ging zudem die Zahl der Weidetiere in Berek kontinuierlich zurück. Auf der Wiese wucherte die fremdländsiche Goldrute, womit leiderauch die Anwesenheit der Störche ausblieb.
Im Jahre 2006 konnten wir eine Bodenfläche von 35 Hektar Weide, Sumpf und Buschland von der Familie Széchenyi käuflich erwerben. Mit diesem Kauf konnten wir das gesamte Gebiet vor der kompletten Zerstörung retten. In Erinnerung an eine intakte Wiese tauften wir sie auf den lateinischen Namen des Weissstorches „Ciconia-Wiese”. Das Gebiet wird fachmännisch gemäht und geweidet. Wenn dereinst der ehemalige Zustand wieder hergestellt ist und die Rinderherden die Weiden besiedeln, werden auch die Störche zurückkehren.
Zu diesem Programm gab uns die Stiftung Ciconia aus Lichtenstein eine sehr wertvolle und willkommene finanzielle Unterstützung, wofür wir uns herzlich bedanken.