Die Familie Kund hat den Adelshof im Jahre 1831 käuflich erworben. In den darauffolgenden Jahren wurde der Ziegelstreicher-Betrieb weiter modernisiert und die zum Gutsbetrieb gehörenden Gebäulichkeiten laufend umgebaut beziehungsweise instandgestellt. Erwähnt wurden in diesem Zusammehang auch das Schloss und das Pfarrhaus. Beim Aufbau der Schule und der katholischen Kirche spielte die Familie Kund eine dominierende Rolle, indem sie die geistliche und soziale Entwicklung dieses Gebietes massgeblich beeinflusen konnten.
Bereits sind mehr als 30 Jahre vergangen, als wir an einem strahlend schönen und blühenden Maitag die Brücke des Koroknaer Baches überquert haben. Da steht das altehrwürdige, vom steten Zerfall gezeichnete Somogyfajszer Schloss inmitten alter, längst verlassener Orte in Kakpuszta, den mächtigen, steinalten und unversehrten Eichenbäumen und dem eindrucksvollen Storchennest auf dem Ziehbrunnen. Welch einzigartiger, rührender und stimmungsvoller Anblick! Die hier ansässigen Bewohner konnten uns rasch, umfassend und präzise mitteilen, dass hier einstmals die Familie Kund zu Hause war und das Gut bewirtschaftete. Als die Familie das Gut verliess, verrottete das Schloss leider zusehends. Trotzdem diente es vorübergehend dem Betrieb eines Kinos, hatte Büroräumlichkeiten für die Kollektivwirtschaft und bot der hiesigen Fussballmannschaft als Umkleideraum. Der westliche Flügel des Schlosses zerviel in der Folge derart stark, dass eine Nutzung kaum mehr denkbar war.
Kulturgeschichtlich gilt es in bemerkenswerter Art zu erwähnen, dass der Film von Maximilian Schell „Erste Liebe” im Schloss gedreht wurde.
Vom nahen Vietriebweg waren die Ruinen der Familiengruft deutlich sichtbar. Unmittelbar neben dem zerfallenen Dach wuchs eine Birke, bunte Iris und schwarze Küchenschellen blühten entlang des Kryptahügels.
Längst sind die erfolgreichen und ergiebigen Jahre des Dorfes vorbei, die Armut hat sich allmählich eingeschlichen. So wurden uns von Istvan Fekete (ung. Schriftsteller) Anektoten aus vergangener Zeit geschildert, wie die Geschichten über die Schwarze Mühle, die Badanyer sowie über den tragischen Tod der Herrschaft Kund.
Seit längerer Zeit befindet sich der Sitz unserer Organisation im Schloss. Damit begann eine neue, intensive und sehr ambitiöse Geschichte unserer Institution. Wir führen heute ein den hohen Anforderungen und Erwartungen entsprechendes Informationszentrum, das die Interessen des Naturschutzes und Ökotourismus vollumfänglich berücksichtigt.